Unser Bild vom Kind – Rechte des Kindes

Das Recht auf Menschenwürde
Das Kind ist eine eigenständige Persönlichkeit und hat das Recht auf Achtung und Entfaltung seiner Individualität. Kinder setzen sich von Geburt an aktiv mit ihrer Umwelt, mit neuen Situationen auseinander, unterscheiden und wählen aus. Sie gestalten ihre Entwicklung aktiv mit. Wollen entdecken und ausprobieren.

Das Recht auf Gefühle
Das Kind drückt seine Gefühle, Interessen und Bedürfnisse auf vielfältige Weise aus. Kinder haben das Recht ihre Gefühle, Sympathie und Antipathie, Vorliebe und Ablehnung, Freude und Trauer zu äussern und mit diesen ernst genommen zu werden.

Das Recht auf körperliche Integrität
Kinder haben das Recht auf eine Privatsphäre, auf Intimität. Jede Form von körperlicher Strafe, Ausnützung oder gezielter Erniedrigung ist abwertend und verletzend.

Das Recht auf Selbstbestimmung
Sie sollen als vollwertige Menschen respektiert und an allen Entscheidungen, ihrer Entwicklung entsprechend, beteiligt werden.
Kinder sind von Anfang an interessiert und neugierig, haben „Lust auf die Welt“, wollen diese entdecken und ihr Wissen erweitern. Sie bilden sich ganzheitlich: aktiv, mit allen Sinnen und selbsttätig. Sie lernen, indem sie ausprobieren, verändern. Kinder wollen Spuren hinterlassen, sich als Auslöser von Wirkung erleben können.

Das Recht Beziehungen zu knüpfen
Schon ganz kleine Kinder sind interessiert an anderen Kindern und bauen Beziehungen auf. Sie haben das Recht ihre Spielkameraden selber zu wählen.

Das Recht auf Zeit
Kinder brauchen Erwachsene, die Zeit haben und mit Kindern leben wollen, die Menschlichkeit verkörpern, Autoritäten, an denen sie sich orientieren und reiben, mit denen sie sich auseinandersetzen können.

Pädagogische Grundsätze

Pädagogische Grundsätze
– Wir hören den Kindern zu
– Wir respektieren ihr Individuum
– Wir bieten ihnen eine Tagesstruktur
– Wir fördern sie in ihrer Selbständigkeit und Unterstützen bei Bedarf
– Wir setzten Grenzen und helfen ihnen sie zu verstehen und einzuhalten
– Wir bringen den Kindern die Natur nahe, so dass sich Körper, Geist und Seele entwickeln können

Sinn und Zweck des Pädagogischen Konzeptes
Jedes Teammitglied soll sich mit dem pädagogischen Konzept identifizieren und zur Umsetzung motiviert sein, wir ziehen alle am gleichen Strick.
Das Konzept soll nicht nur den Eltern, den Behörden und anderen Aussenstehenden die Ziele der Arbeit mit den Kindern ersichtlich und verständlich machen sondern eben ein grundlegendes Arbeitsinstrument sein.

Grundsätzliche Überlegungen
In der Chinderchrippe Schlitzohr verbringen die Kinder in einem familiären Rahmen ihren Alltag. In einem Umfeld von Geborgenheit und Sicherheit bieten wir jedem Kind optimale Bedingungen für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung. Wir schaffen einen Lebensraum, wo sich die Kinder wohlfühlen, die Chinderchrippe Schlitzohr soll eine zweite Familie sein. Wir fördern die Kinder in den Bereichen der Sozial-, Sach- und Selbstkompetenz.

Spielen – Bewegen – Entdecken

Das Freispiel

Es stecken unendlich viele Möglichkeiten im frei gewählten Spiel, welche die Entwicklung der Kinder beeinflussen und fördern. Im Freispiel dürfen die Kinder frei entscheiden mit „Was“ und mit „Wem“ und „Wie lange“ sie spielen möchten. Die Kinder haben die Gelegenheit, in ihrem Rhythmus die verschiedensten Fähigkeiten zu erwerben und sich in ihrer Sozial-, Sach- und Selbstkompetenz zu üben.

Ziel
– Die Kinder entscheiden selbst was sie spielen
– Die Kinder holen selbständig Hilfe
– Die Kinder suchen sich ihren Spielkameraden selbst aus

Unsere Haltung
– Wir nehmen uns zurück und beobachten
– Wir geben Hilfestellungen, wenn danach gefragt wird
– Wir begleiten das Kind in sein Spiel

Geführte Sequenzen

Geführte Sequenzen sind von den BetreuerInnen vorbereitete, geschaffene Angebote, welche die ganze Kindergruppe oder ein Teil der Kindergruppe gezielt fordert und fördert. Diese Sequenzen sind auf die Kindergruppe abgestimmt und greifen entweder ein Bedürfnis der Kindergruppe auf (z.B. Musizieren, Tanzen oder Werken etc.), oder ein bestimmtes Thema wird behandelt (Jahreszeiten, Feste etc.)

Ziel
– Die Kinder werden gezielt gefördert
– Die Kinder erleben das Gemeinschaftsgefühl
– Die Kinder werden in ihrem Tun gestärkt

Unsere Haltung
– Wir bereiten uns darauf vor (Die Grundlage ist ein beobachtetes Bedürfnis der Gruppe oder ein Thema)
– Wir nehmen eine offene Haltung ein
– Wir sind flexibel und lassen uns auch von den Kindern leiten

Kind und Natur

Die Entfaltungsmöglichkeiten in der Natur – „an der frischen Luft sein“ – sind für ein Kind von grosser Bedeutung. Die motorische Entwicklung wird auf eine andere Weise angeregt, der Bewegungsraum wird vergrössert und kleine und grosse Entdeckungen sind möglich (Steine, Nüsse, Blumen, Tiere etc.).

Ziel
– Die Kinder entdecken die Natur und lernen sie zu respektieren
– Die Kinder bewegen sich draussen

Unsere Haltung
– Wir lassen den Kindern Zeit und Raum um zu experimentieren und zu entdecken
– Wir ermöglichen ihnen genügend Möglichkeiten die Natur zu erleben und draussen zu sein
– Wir lernen den Kindern die Natur zu respektieren und Sorge zu tragen

Bewegung

Jedes Kind ist einmalig und hat sein eigenes Tempo. Durch seine Bewegung versteht und erfasst das Kind seine Umwelt. Für seine ganzheitliche Entwicklung braucht es Bewegung. Immer dann, wenn das Kind es nötig hat, aber ohne sich oder andere zu gefährden. In der Bewegung und im Spiel gehen die Erfahrungen eines Kindes weit über den motorischen Bereich hinaus. Es setzt sich über die Bewegung mit seiner sozialen Umwelt auseinander. Über seinen Körper lernt es seine eigene Person kennen, was eine Grundlage für seine Persönlichkeitsentwicklung darstellt.

Ziel
– Die Kinder haben Zeit und Raum um sich auszutoben
– Die Kinder werden in ihrer Entwicklung unterstützt

Unsere Haltung
– Wir ermöglichen den Kindern ihren Bewegungsdrang drinnen und draussen auszuleben
– Wir fördern das Kind in der Fein- und Grobmotorik
– Wir nehmen den individuellen Entwicklungsstand wahr
– Wir ermöglichen das selbständige Erfahren und Ausprobieren

Ernährung und Erholung

Schlafen / Mittagspause

Schlafen bedeutet Entspannung und ist in unserem Tagesablauf fest eingeplant. Die verschiedenen Schlafgewohnheiten der Kinder werden so gut wie möglich umgesetzt. Die Kinder werden von einem/r BetreuerIn in den Schlaf begleitet. Das Schlafritual soll den Kindern Sicherheit vermitteln und Vertrauen schenken.
Die Kinder, welche keinen Mittagsschlaf brauchen finden ihre Ruhe beim Geschichten hören (CD, Kassette). Ist diese Geschichte zu Ende, gehen sie selbständig einer ruhigen Beschäftigung nach.

Ziel
– Die Kinder ruhen sich aus
– Die Kinder schlafen in einem gewohnten Umfeld
– Die Kinder dürfen ihre Schlafrituale beibehalten

Unsere Haltung

– Wir sorgen für eine ruhige Atmosphäre
– Wir gehen auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder ein (Liegeposition, Streicheleinheiten, Körperkontakt)
– Wir ermöglichen den grösseren Kindern ein selbständiges Aufstehen
– Wir nehmen die Bedürfnisse des erwachenden Kindes individuell auf

Essen / Trinken

Die Mahlzeiten sind ein zentraler Punkt im Tagesablauf. Die Aufnahme von Nahrung soll nicht nur eine Notwendigkeit sein sondern ein Ritual mit Gemeinschaftserlebnis, dazu gehören das gegenseitige Austauschen, Lachen und Zuhören. Essen soll genussvoll und mit positiven Erlebnissen verbunden sein. Es ist wichtig, dem Kind die Möglichkeit zu geben, ein Gefühl für hunger und satt sein zu entwickeln. Ausserdem soll das Kind genügend trinken, da es stets in Bewegung ist und sein Körper deshalb genügend Flüssigkeit benötigt.
Tischsitten werden ungezwungen in lockerer Stimmung gelernt (nicht mit vollem Mund sprechen, Bitte und Danke sagen, den Tisch nicht einfach verlassen, etc). Der Säugling bestimmt seinen eigenen Rhythmus.

Ziel
– Die Kinder lernen die Tischsitten in einer ungezwungenen Stimmung kennen
– Die Kinder verbinden Essen mit einem positiven Erlebnis
– Die Kinder entscheiden wie viel sie essen möchten

Unsere Haltung
– Wir sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst
– Wir lassen den Kindern genügend Zeit um ihre Erfahrungen zu sammeln
– Wir ermuntern die Kinder Unbekanntes zu probieren
– Wir achten auf eine ausgewogene Ernährung
– Wir richten Trinkstationen ein, damit das Kind jederzeit das Bedürfnis stillen kann
– Wir werten die Nahrungsmittel nicht (Gemüse ist nicht besser als Fleisch)

Zusammenarbeit

Zusammenarbeit mit Eltern

Fühlen sich die Eltern wohl in der Atmosphäre der Krippe und in den Begegnungen mit den BetreuerInnen, sind dies die besten Voraussetzungen dafür, dass sich das Kind auf das neue Umfeld einlassen kann und gerne zu uns kommt. Erwachsene sollen offen miteinander kommunizieren, Meinungen austauschen und sich mit Respekt begegnen.

Ziel
– Die Eltern wissen ihre Kinder in guten Händen und bauen Vertrauen auf
– Die Eltern können Lob und Kritik gleichermassen loswerden

Unsere Haltung
– Wir gehen offen und ehrlich auf die Eltern zu
– Wir heissen nicht nur die Kinder in der Krippe willkommen sondern auch die Eltern
– Wir bieten Elterntreffen an, bei welchen ungezwungenes Beisammensein zentral ist
– Wir nehmen uns Zeit für Elterngespräche

Zusammenarbeit im Team

Das Team bezeichnet einen Zusammenschluss von mehreren Personen zur Lösung einer bestimmten Aufgabe oder zur Erreichung eines bestimmten Zieles.
In einem Unternehmen bezeichnet das Team die für einen bestimmten Zweck aus Mitarbeitern zusammengesetzte Arbeitsgruppe. Wir pflegen eine offene, respektvolle und ehrliche Kommunikation und Zusammenarbeit. Anfallende Arbeiten und Aufträge erledigen wir gemeinsam und kameradschaftlich.

Ziel
– Die MitarbeiterInnen fühlen sich wohl
– Die MitarbeiterInnen pflegen einen gesitteten Umgang

Unsere Haltung
– Wir respektieren die Meinung anderer
– Wir geben einander Rückmeldungen
– Wir hören einander zu
– Wir sehen jeden als vollwertiges Teammitglied an

Rituale

Kinder wünschen sich feste Strukturen, auf die sie sich verlassen können. Für das Krippenleben spielen Rituale eine ganz besondere Rolle: sie vereinen, machen stark, helfen über Beschwerlichkeiten hinweg und vermitteln Sicherheit und Geborgenheit.

Ziel
– Die Kinder fühlen sich sicher und geborgen
– Die Kinder lernen traditionelle Feste der Schweiz kennen
– Die Kinder kennen den Tagesablauf

Unsere Haltung
– Wir bauen Rituale in unseren Tagesablauf ein (Singkreis)
– Wir feiern gemeinsame Feste (Geburtstag, Fasnacht, Ostern, Samichlaus, Weihnachten)
– Wir stellen Zeit und Raum für Rituale zur Verfügung
– Wir lassen die Kinder Rituale ausleben